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29

Oktober 2021

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Auszeit Spezial 2021   - Bericht eines Mitpilgernden

Die Aus-Zeiten konnten Gott sei Dank in diesem Jahr wieder stattfinden und führten sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Eltern zu unvergesslichen Momenten. 
Lesen Sie weiter unten einen Erlebnisbericht von Christopher Böhmer. 
Vielen Dank für diesen Bericht, zudem geht ein herzlicher Dank an Gregor Lauenburger für die Planung und Begleitung dieser Wanderungen. 

Auszeit Spezial 2021   - Bericht eines Mitpilgernden

Erster Tag : Anreise nach Kleingladbach

Um mit einem Fußballphilosophen zu eröffnen: Elf Freunde sollt ihr sein… Leider waren es dieses Mal aber nur vier. Zehn oder elf wäre wahrscheinlich die perfekte Zahl. Allerdings waren die Vier auch der wirklich „harte Kern“ der letzten 5 Jahre, wobei selbst bei diesem „harten Kern“ schon einige fehlten. Und so trafen sich dieses Jahr Iris, Norbert, Gregor und Chris ohne Sabine, Robert oder aber auch Ute zum gemeinsamen Pilgern. Aufgrund der sehr kleinen Gruppe hatten wir auf einen großen Einkauf im Voraus verzichtet und sind gemeinsam durch Edeka und Trinkgut und stellten die Lebensmittelversorgung in „beiderlei Gestalt“ (fest wie flüssig) sicher.

Gute Grundlage legt immer ein solides Frühstück, für das wir uns reichlich eindeckten – auch um ein wenig Wegproviant zu haben und dann natürlich ein deftiges Abendessen (für den ersten Tag hatten wir Spaghetti „Bolo“ geplant) sowie Knabberzeug und ein paar „isotonische“ Getränke J für einen geselligen Abend. Nach dem Wegsegen ging es gemeinschaftlich mit dem angemieteten 8-Sitzer nach Kleingladbach, wo wir gegen 16 Uhr eintrafen. Im Pfarrheim von St. Stephanus haben wir uns schnell eingerichtet und dann einen kleinen Ortsrundgang gestartet.

Nach der Rückkehr haben wir uns dann doch gegen Spaghetti und auf lokale Empfehlung für Pizza entschieden, was eine sehr gute Entscheidung war. Der Abend verging schnell mit Gesprächen, Spielen („Knack-31“) und dem einen oder anderen mitgebrachten „Bierchen“. Spät fiel uns dann das Hackfleisch für die Bolo wieder ein, was noch schnell zu Frikos für die nächsten Tage verarbeitet wurde. Nach der ersten Nacht im Schlafsack auf Luftmatratze und einem gemütlichen Frühstück begann …

… der zweite Tag : von Kleingladbach nach Setterich

Wie immer beginnt der Tag mit logistischen Aufgaben. Zum einen muss alles verpackt und verladen sowie die Unterkunft aufgeräumt werden; zum anderen muss der Wagen zur nächsten Unterkunft gebracht werden und die Fahrer zurück, damit man den Tag und die Strecke gemeinsam pilgern kann. Leider klappte Vorletzgenanntes an diesem Tag nicht so reibungslos wie in der vergangenen Jahren, denn am Zielort Setterich war niemand an der Unterkunft zu erreichen, sodass der Wagen zwar abgestellt werden konnte, ansonsten Norbert und Gregor aber unverrichteter Dinge und nach längerer vergeblicher Wartezeit mit dem Taxi zurück nach Kleingladbach fahren mussten. Deutlich nach 10 Uhr ging es daher an diesem Tag erst los und durch schöne Landschaft Richtung Hückelhoven. Hier fanden sich beeindruckende Zeugnisse des Rurbergbaus. denn – auch an der Rur (OHNE „h“) gab es beachtlichen Bergbau wie z.B. die Zeche Jacoba, an deren Schacht 3 in Hückelhoven es nun vorbei ging und zu der die schöne und weitgehend erhaltenen Zechensiedlung (inkl. Mineralien- und Bergbaumuseum) nördlich davon gehörte. Weiter führte der Weg durch Hückelhoven und in das Stadtzentrum, welches recht beachtlich ausfällt, angesichts der Größe des Ortes. Hier hielten wir dann auch erstmals Ausschau nach dem legendären Mokkabecher – einem liebgewonnenen Detail einer jeden Auszeit Spezial Wanderung – der Hintergrund wird hier nicht verraten – wer mehr wissen will, muss mitwandern! Da es aber dafür noch zu früh war, ging es weiter und nach kurzer Zeit stießen wir auf die Rur, der wir nun etwas folgten, um dann über plattes Land und vorbei an Gurkenfeldern nach Brachelen zu gelangen. Über Lindern ging es nun weiter zur K6 – einem eher weniger schönen Abschnitt unserer heutigen Etappe, welche auch durch den (leider gescheiterten) Versuch wieder über Feldwege voranzukommen, nicht besser wurde. Trotz dieses kurzen Abenteuers erreichten wir schnell Gereonsweiler. Übers flache Feld und Puffendorf ging es dann auch nach etwas über 20 Kilometern „schon“ nach Setterich, ohne bisher einen Kontakt zu den verantwortliche und Schlüsselhaltern unserer Unterkunft geschafft zu haben. Glücklich angekommen konnte aber auch das Kontaktproblem über einen der örtlichen Seelsorger, einen sehr netten Pater Josef, gelöst werden und wir bekamen den Schlüssel und konnten uns einrichten. Das wohlverdiente Abendessen planten wir dann fußläufig („-läufig“ suggeriert hier ein schnelles Gehen, was in Realität eher einen „humpelig“ ähnelte J). Leider war hier die Auswahl doch sehr begrenzt – Pizza fiel aus. Das türkische Restaurant mit Holzkohlegrille hatte sein Angebot coronabedingt leider auf das Format einer Dönerbude zusammengeschrumpft – hat letztendlich dann aber satt gemacht. Entschädigt wurden wir dann aber durch einen Zwischenstopp im „Treffpunkt“ bei Wirtin Karin.

Am nächsten Morgen versorgte uns Gregor auch hier wieder in aller Herrgottsfrühe mit Brötchen und nach einen guten Frühstück begann …

… der dritte Tag: von Setterich nach Aachen

Am heutigen Tag verzichteten wir auf unsere Fahrzeuglogistik, denn Norbert und Chris wollten auf den ersten Etappen der Tour lieber im Begleitfahrzeug fahren und die Füße für die späteren Etappen vor und in Aachen schonen. So zogen Iris und Gregor los. Heute allerdings NICHT ohne den morgendlichen Impuls, den wir am Vortag vergessen hatten und was für uns dann auch den holprigen Start erklärte. Während Iris und Gregor schon unterwegs waren, räumten Norbert und Chris noch die Unterkunft aus und gaben die Schlüssel zurück. Lange Strecken ging es anfangs entlang der B57 – leider vorerst bei sehr windigen und auch leicht regnerischen Wetter, aber Iris und Gregor spulten tapfer Kilometer um Kilometer ab und näherten sich schon um die Mittagszeit Würselen. Hier hatten wir als Treffpunkt eine Eisdiele (Mokkabecher???) ausgemacht. Nach dieser Mittagspause wechselte das Team und Norbert und Iris fuhren - Gregor und Chris liefen. Die folgenden Etappen gingen über ehemalige Bahntrassen und durch Wald. Nach einem weiteren Treffpunkt war die Kaiserstadt Aachen erreicht und Iris stieß wieder zur Wandergruppe, wogegen Chris am darauffolgenden Stopp wieder zu Norbert ins Begleitfahrzeug stieg und durch das Aachener Baustellen- und Einbahnstraßen-Wirrwarr zum Hostel fuhr. Beide waren nur mäßig überrascht, dass Iris und Gregor hier zu Fuß genauso schnell angekommen waren. Viel Zeit zum Check-in blieb nicht, aber immerhin genug Zeit für die lang ersehnte Dusche J, denn nach kurzer Zeit hieß es schon wieder aufbrechen um in der Kind-Jesu Kapelle des von Clara Fey gegründeten Ordens der Schwestern vom armen Kinde Jesus, einen Gottesdienst zu feiern und damit „am Ziel anzukommen“. Nach diesem geistigen und sehr schönen Höhepunkt folgten wir erneut der lokalen Empfehlung und kehrten direkt gegenüber der Kapelle „Zum wehrhaften Schmied“ ein. Ein Deutsch-griechisches Restaurant mit leckerem, deftigen Essen, dessen Namensgebung auf die Gertrudisnacht 1278 und den Raubüberfall des Grafen Wilhelm IV. von Jülich auf die Stadt Aachen bzw. auf dessen Abwehr durch einen wehrhaften Schmied zurückgeht. So gestärkt machten wir uns auf die Suche nach einem „Treffpunkt“ (siehe Tag 2) mit Pilzausschank, was sich aber selbst unter Befragung der Aachener Studentenschaft als schwierig erwies. Schließlich wurden wir fündig in Aachens ältester noch betriebenen Gastronomie „Zum goldenen Einhorn“, gegenüber vom Rathaus. Nach einen sehr geselligen und erholsamen Abend ging es zurück ins Hostel um „endlich“ in ein echtes Bett zu fallen.

Am nächsten Morgen gestaltete sich das Frühstück etwas holprig, da hier nicht Gregor uns mit Brötchen versorgte, sondern das Hostel hier die Frühstücksausgabe organisierte. Und so begann …

… der vierte Tag: von Aachen nach Hause

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Erholung und der Kultur, was nicht bedeutet, das nicht auch gelaufen wurde – dies aber nur begrenzt im Rahmen eine Stadtführung durch Domvikar Thomas Schlütter, der auch schon am Vorabend den Gottesdienst exklusiv für uns gehalten hatte. Nach einem, kurzen Shopping-Stopp bei Printenbäcker Klein zum Einkauf des obligatorischen Gebäcks ging es unter fachkundiger Führung durch die Aachener Innenstadt mit architektonischen Stopps am Aachen-Münchener-Gebäude, der Generali-Versicherung und den alten Posthof zum Theaterplatz. Über die Kaiserquelle und am Klenkes Denkmal, Backauf-Denkmal und am Printen Mädchen vorbei zum Karlsbrunnen (D'r Eätzekomp) vor dem Rathaus. Ziel hinter dem Rathaus war natürlich das Weltkulturerbe Aachener Dom, den wir von der Westseite über den Domhof betraten. Neben den „normalen“ Sehenswürdigkeiten des Dom vom Sprung in der großen, bronzenen Wolfstür, den Kronleuchter des Barbarossa, den Krönungsthron vieler deutscher Könige und Kaiser, den Marienschrein mit den 4 Heiligtümern von Aachen, den Karlsschrein, den wir aus nächster Nähe sehen konnten, da unser Domführer uns sonst verschlossene Türen öffnete – auch jene Türen die auf den Turm, die Balustraden und das Dach des Domes führen, von wo wir einen einzigartigen Blick über Aachen, den Dom selbst und die Aachener Innenstadt hatten. Das alles zusammen bildete einen krönenden Abschluss unserer diesjährigen Pilgertour. Die Rückfahrt nach Essen war nur noch Formsache und wurde vereinzelt auch genutzt, um fehlenden Schlaf nachzuholen und sich von den, wenn auch sehr schönen, dann doch anstrengenden Tagen zu erholen.

Zumindest für mich gilt, dass ich mich jetzt schon wieder sehr auf die nächste

Auszeit „Special“ vom 28. April bis 1. Mai 2022

freue. Den Weg von Emerich nach Nijmegen pilgern mit Freunden und vielleicht – hoffentlich – auch ein paar Fremden und neuen Begleiter:innen. Ein wenig Stille unterwegs finden, gute Gespräche führen. Gerne auch diskutieren oder nur erleben. Ohne Luxus reisen und sich ein wenig auf Dinge konzentrieren, die im Alltag immer wieder zu kurz kommen. Ein wenig besinnen und beten ohne feste Regeln und nach eigenem Bedürfnis. Das ist Auszeit für mich – aber jeder kann hier natürlich „Seins“ herausziehen…

P.S.: … und zum Schluss ein sehr wichtiger Punkt: DANKE GREGOR. Danke für die Leitung und die Organisation der Auszeit, denn auch wenn ich glaube, das Dir „dieser Teil Deiner Arbeit“ auch viel Spaß macht, so ist es sowohl vorher als auch nachher doch eine Menge eben solcher: Arbeit. Also vielen Dank dafür das Alles (fast Alles J) so reibungslos funktioniert, sodass wir uns keinen Kopf machen müssen, den Kopf vielmehr frei haben und frei bekommen.

Christopher Böhmer


Erstellt am 29.10.2021 - Rubrik > Aktivitäten

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