Allgemeines

12

September 2025

Wer wird der/die neue Oberbürgermeister*in? – Die Kandidaten zu Besuch am MGW

von Johanna Wiederhold (EF) 

„Wen wähle ich?“ – diese Frage stellen sich zurzeit nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Jugendlichen ab 16 Jahren. Damit die Auswahl für die Wahl am kommenden Sonntag vereinfacht wird, fand am Dienstag, den 9.9., eine Podiumsdiskussion für die Oberstufenschüler*innen statt. Zu Gast waren die Spitzenkandidat*innen Julia Klewin von der SPD, Thomas Kufen von der CDU, Inga Sponheuer von den Grünen, Heiko Müller von der FDP und Jörg Küpperfahrenberg, der für den EBB als Oberbürgermeister kandidiert.

Wer wird der/die neue Oberbürgermeister*in? – Die Kandidaten zu Besuch am MGW

Nach der Vorstellung ihres Programms, stellten sich die Kandidat*innen den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Es sollte vor allem um die großen Themen Wohnraum, die Essener Innenstadt, den Klimaschutz, die Sicherheit in Essen und den Verkehr gehen.

Die SPD-Vertreterin Klewin stellte klar, dass es ihr um das „Miteinander“ in der Stadt gehe. Dieses Miteinander schaffe Essen laut ihr durch schnelleres Bauen für eine gesicherte Wohnungssituation, aber auch durch neue Einrichtungen in der Innenstadt, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich kostenfrei und gerne dort aufzuhalten. Diese Einrichtungen würden dann eine „soziale Kontrolle“ hervorrufen, wodurch beispielsweise Straftaten innerhalb der Stadt besser vermieden werden können. Diese Kontrolle schaffe man zudem mit dem Beleuchten und Beleben der sogenannten „Angsträume“, so Klewin. Des Weiteren seien zu viele Autos auf den Straßen. Um das zu ändern, soll es mit der SPD eine „sehr gute“ Alternative im öffentlichen Nahverkehr geben. Diese sollen für Jugendliche kostenlos seien und am Wochenende auch Familien die Kosten ersparen.

Unser jetziger Oberbürgermeister Thomas Kufen steht auch dieses Jahr wieder auf dem Wahlzettel. Er möchte vor allem da anknüpfen, wo er gerade dran arbeitet. Das sei zum einen das Sanierungsprogramm für Turnhallen und Schulen und zum anderen Projekte, wie den Essener Weihnachtsmarkt, das WDR-Weihnachtswunder, das dieses Jahr in Essen stattfindet, sowie Trendsportanlagen, die in den Stadtteilen verteilt werden, um die Innenstadt lebendiger zu machen. Um die Wohnungssituation zu verbessern, wird ein Konzept erarbeitet, dass es möglich machen soll, Wohnungen zu garantieren und gleichzeitig die Grünflächen Essens zu bewahren. Auch das Thema Verkehr spielt bei dem CDU-Abgeordneten eine große Rolle. So soll im öffentlichen Nahverkehr die „City Bahn“ weiter ausgebaut werden und für eine Taktverdichtung im Fahrplan gesorgt werden. Hierbei soll der Fokus daraufgelegt werden, dass die Bürger*innen die „Wahl“ haben, ob sie mit dem Auto oder den Öffis fahren möchten.

Die Grünen-Politikerin Sponheuer möchte den Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten zur Mitbestimmung einrichten. Dafür plane sie ein „Jugendparlament“, das dabei helfe Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt zu stellen. Auch die Grünen wollen, ähnlich wie die SPD, Co-Working-Spaces einrichten. Die Innenstadt soll verschiedene Bereiche abdecken, sodass es möglich gemacht wird, dort zu arbeiten, zu lernen und auszugehen. Sponheuer will eine „sozial-gerechte“ Wohnungssituation in Essen durch die Sanierung bestehender Gebäude und dem Bau von neuen Gebäuden erreichen. Dabei sollen Grünflächen trotzdem bestehen bleiben. Sie stimmte der SPD im Thema Verkehr zu, indem sie klar machte, dass das Auto „Platz machen“ müsse, damit jedes Verkehrsmittel 25% des Verkehrs abdecke. Dabei sei eine „vorausschauende“ Gestaltung notwendig.

Die FDP widersprach diesem Vorschlag und wolle auch in Zukunft „Platz für Autos lassen“. Beim Thema Sicherheit sprach Heiko Müller von Kameras, die zur Tätererkennung genutzt werden solle. Zudem soll der kommunale Ordnungsdienst ausgeweitet werden. Der FDP-Vertreter möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen, um sich darüber auszutauschen, wie die Essener Innenstadt aussehen soll, damit die Ideen der Politik angenommen würden. Er wolle außerdem für Studierende und Auszubildende bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Jörg Küpperfahrenberg von dem Essener Bürger Bündnis kritisierte die bisherige Umsetzung in verschiedensten Bereichen und wolle die Probleme der Stadt beheben. Dabei sprach er unter anderem von dem „noch nicht ausgeschöpften Potenzial“ im Bereich des Wohnungsbaus. Beispielsweise sollen Läden oberhalb ihrer Geschäfte Wohnungen zur Verfügung stellen. Um die Essener Innenstadt „besser zu machen“, sollen Pop-Up Stores neues Leben in die Stadt bringen und die „Qualität wiederherstellen“. Auch das EBB wolle die Autos „nicht verstoßen“, aber den öffentlichen Nahverkehr sowie die Fahrradwege ausbauen. Es sei auch wichtig, die Digitalisierung auszuweiten und so beispielsweise im Bereich der Wahlen und Verwaltung digitale Optionen anbieten.

Zum Ende der Veranstaltung sprach die Kandidatin der Grünen davon, dass es gerade für die Sicherheit der Frauen wichtig sei, mehr weibliche Perspektiven zu bekommen und riet den anwesenden jungen Frauen dazu, sich politisch zu engagieren, um mitzubestimmen. Auch Thomas Kufen von der CDU sprach noch ein paar abschließende Worte und sagte, dass es von großer Bedeutung sei, eine demokratische Partei am Sonntag zu wählen.

Wir danken den Kandidat*innen, dass sie sich bereit erklärt haben mit unserer Schulgemeinschaft ins Gespräch zu kommen, sowie Elias Jaudschus und Arne Postler für die Leitung dieser gelungenen Podiumsdiskussion!




Erstellt am 12.09.2025 - Rubrik > Allgemeines

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