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20

Dezember 2024

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Auf den Spuren der Vergangenheit - Die Jahrgangsstufen 10 und Q1 zu Besuch in Weimar und Buchenwald

von Johanna Wiederhold (10c) 

Dass Weimar einen langen historischen Weg hinter sich hat, wird deutlich, wenn man sich die Stadt ganz genau anschaut. Aber Weimar hat auch eine sehr ruhige und besinnliche Seite, die man besonders am Teich neben dem Bauhaus Museum spüren kann. Aus diesem Grund möchte ich diesen Artikel auch genau an diesem Ort beginnen, um euch auf eine Reise des kulturellen Weimars mitzunehmen, wie es auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Jahrgangsstufen 10 und Q1 am Wochenende vom 6. bis 9. Dezember unter der Begleitung von Herrn Turiak, Frau Ahlers und Frau Galemann unternahmen.

Auf den Spuren der Vergangenheit - Die Jahrgangsstufen 10 und Q1 zu Besuch in Weimar und Buchenwald

„Zu eurer Linken seht ihr das Bauhaus-Museum“, ertönt es von unserem Stadtführer. Alle schauen gespannt nach links und erblicken ein großes graues Gebäude. „Hier könnt ihr die weltweit älteste Bauhaus-Sammlung bewundern“, heißt es weiter. Es ist Sonntag, der 8. Dezember 2024, und die freiwilligen Jugendlichen der 10. Klasse und der Q1 wollen heute vor allem die Geschichte der Stadt und dem Motto „Quartier der Moderne“ näher kennenlernen. Die Tour startet am Museum „Neues Weimar“ und geht dann in einem diagonalen Verlauf durch die ganze Stadt. „Was findet ihr am interessantesten an diesem Rundgang?“, frage ich ein paar weitere Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Antwort ist eindeutig: Die Veränderung Weimars vom Ende des 19. Jahrhunderts über die Weimarer Republik, dem Nationalsozialsozialismus und der Zeit nach 1945 bis zum heutigen Weimar. Um nach dieser Stadterkundung die Weimarer Republik besser verstehen zu können, ist der nächste Punkt auf dem Tagesplan der Besuch im „Haus der Weimarer Republik“, wo es gemeinsam mit Herrn Turiak darum geht, die Zusammenhänge besser nachvollziehen zu können. Nach diesen spannenden zwei Stunden, ziehen die Jugendlichen auf eigene Faust los, um Weimar ganz individuell erkunden zu können. Einige zieht es zum Weihnachtsmarkt, während es wieder andere in die Herzogin Anna Amalia Bibliothek zieht. Manche setzen sich auch in ein Café, um sich über den heutigen Tag auszutauschen. Den heutigen Tag zu reflektieren, hält auch Herr Turiak für eine großartige Idee, sodass nach dem gemeinsamen Abendessen eine Gesprächsrunde startet. Hier wird nicht nur über den heutigen Tag und die neugewonnenen Erkenntnisse gesprochen, sondern auch über die beiden vergangen Tage, bis es am nächsten Morgen zurück nach Essen-Werden gehen sollte.

Einen Tag zuvor machte sich die Gruppe nämlich auf den Weg nach Buchenwald. Zwischen Juli 1937 und April 1945 war dies auf dem Ettersberg bei Weimar ein Arbeitslager der Nationalsozialisten. Der Samstag startete mit einem kurzen Film auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Nach diesem ersten Einblick über die furchtbaren Verhältnisse, die dort früher herrschten, ging es weiter mit einem Rundgang über das Gelände und vielen erschütternden Geschichten. „Es ist ein komisches Gefühl an dem Ort zu stehen, der rund 56.000 Menschen das Leben gekostet hat.“, finde nicht nur ich. Für viele ist es schwer eines der ehemals größten Konzentrationslager auf deutschem Boden zu besuchen und nun ein genaues Bild vor Augen zu haben und dies eben nicht nur aus dem Lehrbuch. Seit den 1990er Jahren ist Buchenwald zu einer Gedenkstätte geworden, die mit historischen Gebäuden und Exponaten, die in den Dauerausstellungen zu sehen sind, über die Verbrechen der SS aufklären. In der Nähe des ehemaligen Krematoriums ist das Lagertor zu sehen. Daneben ist ein Gedenkstein in den Boden eingelassen, der an die Opfer erinnern soll. Es ist eine Metallplatte, die sich im Mittelteil auf 37 Grad erwärmt. Die Jugendlichen streichen sanft über die 57 eingravierten Opfergruppen. „Warum hat diese Platte eine dauerhafte Wärme von 37 Grad?“, fragt uns der Kulturbeauftragte der Gedenkstätte. „Weil es die menschliche Körpertemperatur ist.“, antwortet jemand. An dieser Metallplatte endet diese spannende und doch zugleich nervenaufreibende Führung. Wieder zurück in der Jugendherberge gab es dann die Möglichkeit noch mehr über das KZ Buchenwald zu erfahren, indem man sich den Film „Nackt unter Wölfen“ anschaute oder von diesem erschreckenden Thema abzuschalten und gemeinsam mit anderen im Spieleraum bei etwas Musik und Essen zu kickern und zu reden. „Das fand ich besonders gut. Also diese Möglichkeit das Thema zu vertiefen, aber auch gleichzeitig die Chance haben das etwas sacken zu lassen“, meinen die meisten in der Gesprächsrunde am Sonntagabend.

Ob es der Tag in der Gedenkstätte Buchenwald war, die Stadtführung, die Besuche auf dem Weihnachtsmarkt oder die lustigen Abende in der Gemeinschaft: Bei dieser gelungenen Studienfahrt war für alle was dabei! „Danke für diese tolle Zeit und, dass Sie uns begleitet haben, Herr Turiak, Frau Ahlers und Frau Galemann!“, bedankte sich die Gruppe am Morgen des 9. Dezembers im Bus, kurz bevor der Rückweg angetreten wird. „Und danke auch an dich, Martin, dass du so ein offener und lustiger Busfahrer warst!“, heißt es weiter.

Ich bin mir sicher, dass kein Zitat diese Studienfahrt besser beschreibt wie das von Wanda Rezat „Reisen bedeutet Grenzen zu überschreiten, auch die eigenen.“. Denn auch wenn gerade die Gedenkstätte uns teilweise an unsere Grenzen gebracht hat, war es doch wichtig für uns und wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause.




Erstellt am 20.12.2024 - Rubrik > Allgemeines

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