18
November 2024
Das Interview führte und verschriftlichte Johanna Wiederhold aus der 10 C.
J.W.: Vielen Dank, dass Sie sich bereit erklärt haben, mit uns ein Interview zu führen.
Frau Dr. Schmidt: Sehr gerne!
Was unterscheidet Ihre Aufgaben von denen der anderen Lehrerinnen und Lehrer?
Neben dem Unterricht, den ich gebe, habe ich einen Großteil der Verwaltungsaufgaben. Ich vertrete die Schule nach Außen in der Öffentlichkeit, aber auch nach Innen. Außerdem habe ich die Personalverantwortung. Das bedeutet, dass ich mich um den Einsatz der Lehrer*innen kümmere und darauf achte, dass diese entsprechend den Richtlinien unterrichten.
Wollten Sie schon immer Schulleiterin bzw. Lehrerin werden?
Lehrerin wollte ich seit der 10. Klasse werden, was vor allem damit angefangen hat, dass ich ab diesem Zeitpunkt gerne Nachhilfe gegeben habe und dass ich generell Religion studieren wollte, war seit meinem neunten Lebensjahr und dem Kommunionsunterricht klar. Für Latein habe ich mich hauptsächlich entschieden, weil ich mir die Frage stellen musste, mit welchem Fach ich gut einen Lehrerposten bekomme. Am Anfang hatte ich tatsächlich nicht den Plan, Schulleiterin zu werden, das ist dann erst mit der Zeit gekommen. Als hier allerdings die Stelle der Schulleitung ausgeschrieben war, wollte ich es einmal probieren, mit dem Hintergedanken, dass ich es aber bei einem Scheitern nicht erneut versuchen würde.
Was waren Ihre Berufswünsche als Kind?
Neben der eben erwähnten Theologie hab ich mal überlegt Rechtsanwältin zu werden oder im Hotelfach zu arbeiten.
Was mögen Sie am meisten an Ihrem Job?
Ich mag es sehr, dass mein Job so vielfältig ist. Ich komme morgens um 7 Uhr und weiß meistens nur im Groben, was der Tag bringt.
Wie lange sind Sie schon Schulleiterin?
Seit August 2010.
Verstehen Sie sich mit allen Kolleg*innen gleich gut?
Besonders gut verstehe ich mich mit Frau Richtscheidt. Bei ihr finde ich es auch sehr wichtig, dass wir gleich denken. Insgesamt herrscht im Kollegium eine gute Stimmung.
Was würden Sie angehenden Lehrer*innen mit auf den Weg geben?
In diesem Job ist es wichtig, immer man selbst zu bleiben und sich nicht zu verstellen. Es sollte den Schüler*innen immer Respekt entgegengebracht werden und es ist auch ganz wichtig, seine Fächer mit viel Freude zu unterrichten. Für mich persönlich gilt auch immer der Leitsatz, dass, wenn ich mich in meinem eigenen Unterricht langweile, irgendetwas schiefgelaufen ist.
Müssen Sie viele Formulare ausfüllen?
Das ist immer nach Jahreszeit unterschiedlich. Briefe und Gutachten gehören immer dazu, aber Formulare fülle ich recht wenig aus.
Was ist an Ihrem Job am anstrengendsten?
Manchmal kommen alle Schwierigkeiten und Probleme gleichzeitig und somit gibt es in diesen Zeiten viel Arbeit, aber anstrengend ist das nicht unbedingt.
Wie lange dauert Ihr Arbeitstag?
Mein Arbeitstag startet immer um 7 Uhr morgens. Manchmal endet er um 15 Uhr, manchmal aber auch erst um 20 Uhr, wenn ich zum Beispiel Termine am Abend habe. Dazu kommt noch, dass ich rund um die Uhr erreichbar bin. Wenn mir also jemand aus der Schülerschaft oder aus dem Kollegium über Teams schreibt, bekomme ich das sofort mit. Auch wenn es spontan ein Problem in der Schule gibt, kann es sein, dass ich kurzfristig vorbeikommen muss.
Haben Sie irgendwelche besonderen Pläne mit unserer Schule?
Ich möchte noch viel in der Digitalisierung verbessern und die Einbringung von künstlicher Intelligenz in den Unterricht sinnvoll integrieren. Mir ist es auch sehr wichtig die Schüler*innen mit in unsere Planungen einzubeziehen. Außerdem finde ich es eine gute Idee, die positiven Aspekte unserer Schule mehr an die Öffentlichkeit zu bringen.
Kommen Sie gebürtig aus Essen?
Nein, ich komme gebürtig aus Dortmund, habe dann in Bochum studiert, mein Referendariat im Sauerland gemacht und bin jetzt in Essen.
Wo sind Sie damals zur Schule gegangen?
Ich war auf einer Schule in Dortmund, die zum Erzbistum Paderborn gehörte und eine reine Mädchenschule war. Das war auch ein Faktor, warum ich diese Schule mit paralleler Monoedukation so spannend finde.
Glauben Sie, dass sich an der parallelen Monoedukation bis zur 9. Jahrgangsstufe in Zukunft etwas ändern wird?
Nein, das glaube ich nicht. Gerade auch, weil es eines der Dinge ist, die unsere Schule besonders machen. Ich bin auch sehr überzeugt von dieser Methode.
Was waren Ihre Lieblingsfächer zu Ihrer eigenen Schulzeit?
Ich mochte immer schon gerne Religion sowie Deutsch und Geschichte.
Welche Fächer mochten Sie nicht so gerne, als Sie zur Schule gingen?
Sport und Physik (lacht).
Würden Sie von sich selber sagen, dass Sie kreativ veranlagt sind im Hinblick auf beispielsweise Kunstprojekte oder Ähnlichem?
Nein. Ich betrachte Kunst sehr gerne, aber selber basteln oder zeichnen mache ich nicht so gerne. Ich habe auch immer Musik gewählt.
Was möchten Sie Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg geben?
Nutzt die Schule und gestaltet diese ganz bewusst mit. Schätzt die Schulzeit, die noch sehr organisiert ist, und habt Spaß daran!
Wie viel Schüler*innen und Lehrer*innen haben wir eigentlich zurzeit am MGW?
Aktuell haben wir 991 Schülerinnen und Schüler und 70 Lehrerinnen und Lehrer. Davon ungefähr 40 Lehrerinnen und 30 Lehrer.
Das waren all unsere Fragen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben!
Sehr gerne!
Erstellt am 18.11.2024 - Rubrik > Who is who?