News & Stories

Bild oben: Kaiser Franz Joseph (links) zusammen mit seiner Sissi (rechts). 
Quelle: https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/vermaehlung-von-kaiser-franz-joseph-und-elisabeth-von-bayern-1854

Franz Josephs Herrschaft begann mit harter Hand: Er hob die liberalen Verfassungszugeständnisse seines Vorgängers auf und regierte ab 1851 absolutistisch. Doch Niederlagen auf dem Schlachtfeld – etwa gegen Frankreich und Italien – zwangen ihn zum Umdenken. 1867 entstand durch den sogenannten Ausgleich mit Ungarn die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, ein Balanceakt zwischen Tradition und Modernisierung.

Elisabeth – Kaiserin wider Willen

An seiner Seite stand Elisabeth, genannt „Sisi“, eine Frau, die zur Ikone wurde und doch Zeit ihres Lebens mit den Zwängen des Hofes haderte. Die junge bayerische Herzogin war kaum 16 Jahre alt, als sie nach einer schicksalhaften Begegnung in Bad Ischl zur Kaiserin wurde. Ursprünglich war ihre Schwester Helene für Franz Joseph vorgesehen, doch der Kaiser verliebte sich in die jüngere Elisabeth und löste kurzerhand die Verlobung.

Die Anpassung an das steife Wiener Hofleben fiel Elisabeth schwer. Sie war für ihre Rolle nicht vorbereitet, musste sich in Rekordzeit Hofprotokoll, Sprachen und gesellschaftliche Pflichten aneignen. Die strenge Schwiegermutter, Erzherzogin Sophie, übernahm ihre Erziehung und versuchte, sie nach eigenen Vorstellungen zu formen.. Elisabeth fühlte sich eingeengt, lehnte die höfische Etikette ab und zog sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück.

Zwischen Annäherung und Entfremdung

Die Ehe zwischen Franz Joseph und Elisabeth war von Anfang an geprägt von Gegensätzen. Während der Kaiser von Regierungsgeschäften beansprucht wurde, suchte Elisabeth Freiheit und Selbstbestimmung. Konflikte mit der Schwiegermutter belasteten die Beziehung zusätzlich. In den ersten Jahren unterstützte Elisabeth ihren Mann noch, doch bald führte ihr Rückzug und ihre Reiselust zu einer Entfremdung^[5]. Immer wieder versuchte Franz Joseph, ihr entgegenzukommen – sogar eine eigene Villa im Lainzer Tiergarten ließ er für sie errichten. Doch Elisabeth fand weder in Schönbrunn noch in der Hofburg ihr Glück.

Die Kaiserin als Mythos

Elisabeth wurde zur Legende – nicht zuletzt durch ihr tragisches Schicksal und ihre Schönheit, die selbst Queen Victoria zu kritischen Bemerkungen veranlasste. Ihre Ablehnung des höfischen Lebens, ihre Reisen und ihre Unnahbarkeit machten sie zur Projektionsfläche für Sehnsüchte und Mythen einer untergehenden Epoche.

Das Ende einer Ära

Mit dem Tod von Franz Joseph I. am 21. November 1916 endete nicht nur eine der längsten Herrschaften Europas, sondern auch das Zeitalter der Donaumonarchie. Elisabeth, die 1898 in Genf einem Attentat zum Opfer fiel, hatte den Zerfall des Reiches nicht mehr erlebt. Ihr Leben und ihre Ehe mit dem Kaiser spiegeln den Glanz und die Tragik einer Epoche, deren Faszination bis heute ungebrochen ist.

Quellen:

1. https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Joseph_I..

2. https://www.dhm.de/lemo/biografie/franz-joseph-i

3. https://www.habsburger.net/de/personen/habsburger-herrscher/franz-joseph-i

4. https://klexikon.zum.de/wiki/Franz_Joseph_der_Erste

5. https://ulb-dok.uibk.ac.at/download/pdf/2568336.pdf

6. https://mythoskaiserinelisabeth.com/tag/sissi/

Der alte „Franzl“ von Österreich-Ungarn in Uniform mit seiner Signatur.

Quelle: https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/franz-joseph-i-um-1910

Der junge Franz auf einem Gemälde um 1850.
Quelle: https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/franz-joseph-i-kaiser-von-oesterreich-um-1850

Kaiserin Elisabeth „Sissi“ von Österreich-Ungarn im Alter von 28 Jahren in Form eines Gemäldes von Franz Xaver Winterhalter

Quelle: https://klexikon.zum.de/wiki/Datei:Elisabeth_of_Austria,_by_Franz_Xaver_Winterhalter.jpg